08.07.2015 – Rentenpolitik
Die Riester-Rente ist in ihrer bisherigen Form gescheitert. Wir wussten bereits, dass nicht mehr als 6,4 Millionen Menschen tatsächlich im Sinne des Riester-Konzepts vorsorgen - viel zu wenig, um das Absinken des Rentenniveaus auszugleichen. Nun zeigt die gerade veröffentlichte Studie darüber hinaus: Die Verteilung der Fördergelder ist höchst ungleich. Die oberen 20 Prozent der Einkommen erhalten eine mehr als fünffach höhere Förderung als die unteren 20 Prozent. Riester stellt nur für diejenigen eine Option dar, die stabil und gutverdienend im Erwerbsleben stehen. Für Menschen mit geringem Einkommen birgt die geförderte private Altersvorsorge mehr Risiken als Chancen.
Die Bundesregierung weigert sich, die offenkundigen Probleme zur Kenntnis zu nehmen und das ursprüngliche Sicherungsversprechen der Riester-Rente mit der Wirklichkeit abzugleichen. Dies bedeutet in erster Linie, endlich das Rentenniveau zu stabilisieren. Wir müssen darüber hinaus die private Altersvorsorge zumindest vereinfachen. Wir fordern seit langem die Einführung eines öffentlich-rechtlich verwalteten Basisprodukts: Es würde die Kosten senken, die Transparenz erhöhen und die private Altersvorsorge auch besonders unter GeringverdienerInnen fördern – und dies endlich unter fairen Bedingungen.
Sowie einige ausgewählte Pressemeldungen: https://www.tagesschau.de/inland/riester-studie-101.html http://www.nwzonline.de/politik/riester-rente-hilft-eher-besserverdienern_a_30 ,0,59666066.html