Unabhängige Patientenberatung Deutschland vor dem Aus
Beratungsstelle in Dortmund auch betroffen
Die unabhängige Patientenberatung Deutschland steht in ihrer heutigen Form wahrscheinlich vor dem Aus. Auch die Beratungsstelle am Dortmunder Ostenhellweg, die - wie ich mich selber überzeugen konnte - eine engagierte und wichtige Arbeit für Patienten und Versicherte geleistet hat, ist damit in ihrer Existenz bedroht.
Der Presse ist zu entnehmen, dass die Patientenberatung zukünftig von einem Callcenter übernommen werden soll. Dieses in der Presse genannte Callcenter ist im Kern aber Dienstleister für Krankenkassen und Leistungserbringer. Es wirbt selbst damit, dass jede dritte Person, die bei ihrer gesetzlichen Krankenkasse anruft, bei einem Mitarbeiter von Sanvartis landet. Wenn das gleiche Callcenter jetzt Patienten z.B. in Konflikten mit Krankenkassen unterstützen soll, sind Interessenkonflikte vorprogrammiert: Sanvartis wird die Beschwerden an seiner eigenen Arbeit für die Krankenkassen entgegennehmen.
Es ist zynisch, dass ausgerechnet der Patientenbeauftragte Karl-Josef Laumann diese wichtige Institution zur Verankerung von Patienten- und Versichertenrechten im Gesundheitswesen zu Grabe trägt. Um Masse an telefonischer Erreichbarkeit zu erzielen, lässt er zu, dass gegen das Gebot der Unabhängigkeit in § 65b SGB V die Vergabe an ein privatwirtschaftliches Callcenter erfolgt, das dann dafür auch noch 63 Mio. Euro für die nächsten sieben Jahre aus Versichertengeldern einstreicht.
Die persönliche Beratung vor Ort ist für Patienten und Versicherte in Dortmund und Umgebung enorm wichtig. Insbesondere Rentner, Migranten und Arbeitslose schätzen den persönlichen Kontakt bei den oft schwierigen Beschwerden und Problemen in der Beratungsstelle. Gerade hier hat sich die bisherige UPD Gesellschaft, die von gemeinnützigen Organisationen, wie dem Sozialverband VdK Deutschland, der Verbraucherzentrale Bundesverband und dem Verbund unabhängige Patientenberatung getragen wird, durch langjährige Erfahrung sehr bewährt.
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