13.11.2015 – Rentenpolitik
Eigentlich sollte es Ziel der Prognos-Studie, die im Auftrag des Gesamtverbandes der Versicherungswirtschaft erstellt wurde, die Menschen für ihre Altersvorsorge zu sensibilisieren. Hierfür wurde sich die Kaufkraft in über 400 Landkreisen im Jahr 2040 angeschaut. Wirklich spektakulär waren allerdings die Annahmen, die die Prognos-Studie ihren Ergebnissen zugrunde legen. Hiernach würde das Bruttorentenniveau von heute 46 Prozent auf 39 Prozent im Jahr 2040 steigen. Der Beitragssatz kletterte auf 24 Prozent. Damit liegen seit längerer Zeit mal wieder Angaben über die Entwicklung der Leistungsfähigkeit der gesetzlichen Rente über das Jahr 2030 vor. Hierzu hat sich Markus Kurth nach Vorlage der Prognos-Studie wie folgt geäußert:
„Die Ergebnisse der Studie zeigen vor allem eines: Ohne Gegenmaßnahmen würde das Bruttorentenniveau auf 39% im Jahr 2040 sinken. Wir dürfen der Talfahrt des Rentenniveaus nicht einfach tatenlos zusehen. Bei einem Rentenniveau um die 40 % würden die Versicherten massenhaft in die Altersarmut gedrängt, von der Aussicht auf eine Rente jenseits der Armutsgrenze könnte für viele überhaupt nicht mehr die Rede sein. In Anbetracht der Schwächen der privaten Altersvorsorge hätte dies einen massiven Vertrauensverlust in die Handlungsfähigkeit staatlicher Sicherungspolitik zur Folge.
Wir brauchen daher unbedingt eine Stabilisierung des Rentenniveaus. Erst dieser Schritt bildet die Voraussetzung für den flächendeckenden Aufbau betrieblicher und privater Vorsorge. Denn nur wer eine Rente oberhalb der Sozialhilfe erwartet, wird sich gewissenhaft um ergänzende Versicherungen kümmern.
Die Bundesregierung muss endlich erkennen, dass sie sich mit Blick auf die Rentenfinanzen nach 2030 ehrlich machen muss. Wer ein milliardenschweres Rentenpaket aus der Rentenkasse finanziert und keine Ideen zur Verbesserung der Einnahmen hat, dem bleibt am Ende nichts anderes übrig, als bei den Rentnerinnen und Rentnern zu kürzen“.
Hier geht es zur Studie:
Und hier einige Online-Artikel zur Studie: http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/prognose-2040-rentner-im-osten-werden-verlieren/12581256.html
http://www.morgenpost.de/politik/article206569847/Was-aus-der-Rente-wird.html