16.08.2016 – Rentenpolitik
Hier geht es zur Antwort der Bundesregierung auf unsere Kleine Anfrage.
Erstmals seit Bestehen der Riesterförderung ist keine Steigerung der Riester-Vertragszahlen mehr zu verzeichnen (Ende des Jahres 2015 gegenüber erstes Quartal 2016). Das ergab die Antwort der Bundesregierung auf unsere Kleine Anfrage, über die die NWZ berichtet. Seit dem Jahr 2011 hat sich die Zahl der Riester-Verträge gerade einmal um eine Million erhöht. Von den knapp 16,5 Millionen Verträgen sind zudem rund 1/5 ruhend gestellt. Aktiv bespart werden also nur etwas über 13 Millionen Verträge. In Anbetracht der weit über 30 Millionen potentiell förderberechtigen Personen ist das eine schwache Ausbeute. Gerade im Kerngeschäft, der Versicherungen ist sogar ein Rückgang der Vertragszahlen zu beobachten. Einzig Wohn-Riester konnte in den letzten Jahren deutlichere Zugewinne verzeichnen. Von den etwa 34,8 Millionen Förderberechtigten riestern nur 6,7 Millionen Riestersparerinnen und -sparer mit voller Förderung im Sinne des Riesterkonzepts (4% des Jahresbruttos). Das sind weniger als 20% aller Förderberechtigten, die überhaupt die Chance haben, die Rentenlücke zu schließen. Zudem hält die Bundesregierung an der unrealistischen Annahme fest, dass Riesterprodukte 4% Rendite erwirtschaften und nur 10% Verwaltungskosten benötigen.
Die Grüne Bundestagsfraktion ist dafür, die Möglichkeit zu eröffnen, statt Riester freiwillige Beiträge zur gesetzlichen Rente zuzulassen und diese zu fördern. Zudem bedarf es eines einfachen und kostengünstigen Basisproduktes. Mehr dazu in unserem Antrag.
Auch die Berliner Morgenpost und das Versicherungsjournal berichten.