09.11.2012 – Arbeit und Soziales
Während die Überschuldung in der Altersstufe der 18 bis 20Jährigen um elf Prozent zurückgegangen ist, stieg sie in allen anderen Gruppen. Die Zahl der überschuldeten 20 bis 29Jährigen stieg um ganze acht Prozent auf 1,561 Millionen. Nach Einschätzung der Wirtschaftsauskunftei Creditreform wird die Zahl der Überschuldeten im kommenden Jahr die 7 Millionen-Marke erreichen.
Überschuldete Menschen dürfen in ihrer Situation nicht stigmatisiert und allein gelassen werden! Der Bedarf an Beratung für Schuldnerberatung kann in der Regel kaum gedeckt werden. Überschuldete Menschen stehen unter starkem psychischem und emotionalen Druck. Diese Situation machen sich viele unseriöse Schuldenregulierer zunutze. Damit solche vermeintlichen Schuldenregulierer keine Chance haben, müssen Beratungsstellen gestärkt und ausgebaut werden. Außerdem ist es notwendig die Anzahl der Schuldnerberater zu erhöhen.
Prävention ist auch hier von zentraler Bedeutung: Bereits Kinder und Jugendliche benötigen eine Stärkung ihrer Finanzkompetenz. Entsprechend sollten auch die Lehrpläne in Schulen Finanzkompetenz mit in ihren Lehrplan aufnehmen.
Auch wenn die finanzielle Situation der Kommunen schwierig ist, muss eine nachhaltige Finanzplanung die Stärkung der Schuldnerberatung zum Ziel haben. Ein fehlendes Angebot führt schließlich zu Mehrausgaben bei den Kommunen, etwa bei den Kosten der Unterkunft, bei der Hilfe zur Pflege, der Hilfe zur Gesundheit oder der Hilfe zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten.
Den aktuellen sowie die vergangenen Berichte finden Sie hier: http://www.boniversum.de/schuldneratlas/gesamtberichte/