Wie die aktuelle Analyse des statistischen Landesamtes Information und Technik Nordrhein-Westfalen zeigt, halbierte sich die Zahl der Personen im Vorruhestand innerhalb von zehn Jahren.
Gegenwärtig zeigt sich ein Rückgang der Erwerbsbeteiligung erst ab 58 Jahren. Das war vor zehn Jahren noch anders. Dort ging die Erwerbstätigenquote bereits ab dem 52. Lebensjahr zurück. Gründe sieht die Analyse des statistischen Landesamtes vor allem in den Maßnahmen zur Erhöhung der Erwerbsbeteiligung älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.
Einschränkungen und Altersgrenzen für einen vorzeitigen Ruhestand wurden angepasst, so dass ein vorzeitiger Übergang in den Ruhestand derzeit in der Regel frühestens im Alter von 60 Jahren möglich ist. Auch Einkommenseinbußen, die deutlich unterhalb des Nettoeinkommen älterer Erwerbstätigen liegen, müssen hingenommen werden. Daher scheint der vorzeitige Ruhestand nicht für alle Beschäftigungsgruppen gleichermaßen attraktiv zu sein.
Auch der Qualifikationsgrad der Personen im Vorruhestand ist seit 2002 gestiegen. Dennoch zeigt die Analyse nach wie vor einen Unterschied im Bildungsniveau zwischen den Personen im Vorruhestand und den älteren Erwerbstätigen. Personen im vorzeitigen Ruhestand weisen ein niedrigeres Qualifikationsniveau auf als ältere Erwerbstätige.
Die Entwicklung der rückläufigen Vorruhestandszahlen ist daher schwer abzuschätzen. Das ansteigende Rentenbeitrittsalter, aber auch persönliche Faktoren, wie finanzielle Ressourcen und gesundheitliche Beeinträchtigungen, beeinflussen hierbei die Entscheidung in den vorzeitigen Ruhestand zu gehen „oder auch nicht“!
Statistik kompakt - Wer geht vorzeitig in den Ruhestand? Eine Analyse des betroffenen Personenkreises im Vergleich zu älteren Erwerbstätigen in NRW - 2014