Rentenbeitragssatz: Bundesregierung handelt kurzsichtig
Eine Senkung des Beitragssatzes verhindert notwendige Leistungsverbesserungen.
Mein Gastbeitrag ist am 17. Oktober 2014 in der Deutschen Handwerkszeitung unter der Frage "Rentenbeitrag senken? Arbeitsministerin Nahles deutet Entlastungen an" erschienen:
"Es ist erfreulich, wenn sich die Finanzsituation der Rentenversicherung besser als erwartet entwickelt. In den kommenden Jahren aber kommen gewaltige Aufgaben auf uns zu. Allein in dieser Wahlperiode wird das Rentenpaket rund 32 Milliarden Euro verschlingen. Der demografische Wandel und nicht zuletzt die konjunkturelle Unsicherheit kommen hinzu. Eine Senkung im kommenden Jahr, würde schon bald zu noch kräftigeren Beitragssatzerhöhungen in den Folgejahren führen. Im Sinne der Planungssicherheit der Unternehmen und Betriebe darf es kein „Beitrags-Jojo“ geben. Die Rentenbeiträge heute zu stabilisieren, heißt Vorsorge für eine moderate Beitragssatzentwicklung zu treffen.
Eine Bundesregierung, die heute das Rentenpaket verabschiedet und morgen die Beitragssätze senkt, handelt kurzsichtig. Gerade in der Altersversorgung aber lohnt es sich, für nachhaltige und stabile Rentenfinanzen zu sorgen. Darüber hinaus steht noch mindestens eine sozialpolitische Herausforderung für die Rentenversicherung an: Die Erwerbsminderungsrente erfüllt nach wie vor ihre Sicherungsziele nicht. Die Abschläge müssen weiterhin abgeschafft werden. Eine Beitragssatzsenkung zum jetzigen Zeitpunkt verspielt diese Möglichkeit."